Herauf, herab, herein, heran! Reit‘ zu mein wackrer Rittersman; Und ob der Tod, auf seiner Mähr‘, Dir selber auch zur Seite wär‘, Das Sterbeglöcklein schon am Hals; Und grinst ein Schädel ebenfalls, Wie dieser, dir am Kreuzweg zu: "Was ich gewesen, das bist du!" |
Sing nur getrost, den Wald hindurch, Das Heldenlied: "Eine feste Burg, Eine feste Burg ist unser Gott"! Das macht die Teufel selbst zu Spott" Die Eidechs warnt – ein treuer Hund Macht ihm den Feind, durch Bellen kund, Dort oben steht die Burg im Freÿ’n: Herauf, herab, heran, herein!“ |
gestochen nach A. Dürer
von Andreas Gläser,
die Schrift von Ernst Luther.
Johannes Falk
als Vorsteher
Zöglingen der Freunde
in der Noth zu Weimar
1824.
Einfassungslinien
Andreas Gläsers Reproduktion nach Dürers 1513 entstandenem Kupferstich "Der Reiter (Ritter, Tod und Teufel)" illustrierte 1824 einen passend ausgewählten Text.
Der Text von Ernst Luther ist in zwei Spalten zu jeweils acht Zeilen unterhalb der Darstellung gedruckt und verweist inhaltlich sowohl auf sogenannte "Vado mori"-Gedichte als auch auf Martin Luthers wohl um 1529 geschriebenes Kirchenlied "Ein feste Burg ist unser Gott".
Weitere Inschriften erwähnen - neben den Beteiligten - den geistigen Schöpfer der Bildidee, aber auch den Enstehungskontext. Neben diesem Blatt schufen Gläser und Luther zusammen eine Reihe vergleichbarer Erinnerungsblätter für die wohltätige Gesellschaft der "Freunde in der Noth zu Weimar", die weitere Vorlagen Düreres reproduzieren und mit Versen kombinieren, beispielsweise nach den Randzeichnungen für das Gebetbuch Kaiser Maximilians I. Der als Vorsteher genannte Johannes Falk gab 1826 das Buch "Der allgemeine christliche Glaube mit Chorälen und Kupfern, wie solcher im Luthershofe zu Weimar mit den Zöglingen der Freunde in der Noth gesungen und volksmäßig durchgesprochen wird" heraus, das dem gleichen Ansinnen folgte, wie das Einblatt. Dieses diente als Beilage der Zeitschrift "Christlicher Glaube".
H. 14, S. 136, Nr. 373