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Einfassungslinien
Um 1508/ 1509 entwarf Dürer den Holschnitt "Die Vertreibung der Händler" als Teil der "Kleinen Passion".
Der Künstler gibt Einblick in den Tempel von Jerusalem, in dem Christus gerade dabei ist, die Kaufleute zu vertreiben, die dort ihre Waren feilbieten. Die Geschwindigkeit der Szene wird zum einen durch das umgestürzte Mobiliar verdeutlicht, zum anderen durch mehrere Händler, die erschrocken die Flucht ergreifen. Dabei halten sie ihr in Eile zusammengerafftes Marktgut in den Händen, beispielsweise ein Passah-Lamm. Christus steht im Zentrum und holt mit dem Gürtel seines Gewandes aus, um einen am Boden liegenden Mann zu schlagen. Unscheinbar integrierte der Künstler in der unteren Blattecke einen prall gefüllten Geldsack aus dem im Getümmel einige Münzen herausgefallen sind.
Der Holzstock befindet sich seit 1839 im British Museum (London, British Museum, Inv.-Nr. 1839,0608.3.23). In seiner Komposition wird Dürers Holzschnitt gerne in der Nachfolge von Hans Schäufelein gesehen (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 297; Exemplar des Herzog Anton Ulrich-Museum, Inv.-Nr. HSchäufelein WB 3.2).
In den Heidelberger historischen Beständen digital ist ein annotierter Katalog abzurufen.