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Einfassungslinien
Dürer entwarf um 1509 den Holzschnitt "Die Geißelung Christi" als Teil der "Kleinen Passion".
In einer Vorhalle ist der nur mit einem Tuch bekleidete Christus mit beiden Händen um eine Säule gefesselt. Unter Aufsicht des Statthalters, der mit verschränkten Armen unter einem Torbogen steht, schlagen zwei Folterknechte mit Ruten auf seinen nackten Körper. Im Hintergrund erhaschen die Betrachter*innen einen Blick auf weitere Gebäude.
Der Holzstock befindet sich seit 1839 im British Museum (London, British Museum, Inv.-Nr. 1839,0608.3.33). Die Komposition des Holzschnitts wird in Zusammenhang mit einer bereits kurz nach 1500 von Dürer gezeichneten Geißelung gesehen, die sich in den Kunstsammlungen der Veste Coburg befindet (Coburg, Kupferstichkabinett der Kunstsammlungen der Veste Coburg, Inv.-Nr. Z.0096).
Im 2002 erschienenen Verzeichnis der Holzschnitte und Holzschnittfolgen Dürers ist das Blatt spiegelverkehrt abgebildet (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 313, Nr. 203).