feine Einfassungslinien
Der Künstler kopierte Dürers um 1508/ 1509 als Teil der "Kleinen Passion" entworfenen Holzschnitt "Die Geißelung". Obwohl er ihn in die Technik des Kupferstichs überführte, ist die Orientierung an der Vorlage deutlich.
Auch er zeigt den nur mit einem Tuch bekleideten Christus, der in einer Vorhalle mit beiden Händen um eine Säule gefesselt ist. Unter Aufsicht des Statthalters, der mit verschränkten Armen unter einem Torbogen steht, schlagen zwei Folterknechte mit Ruten auf seinen nackten Körper. Im Hintergrund erhaschen die Betrachter*innen einen Blick auf weitere Gebäude.
Anstelle von Dürers Monogramm ist die leere Tafel - Zeichen Marcantonio Raimondis - in die Darstellung integriert. Bereits Adam von Bartsch verwies auf drei Zustände von Raimondis Passionsfolge nach Dürer (vgl. Bartsch XIV, S. 401).