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Einfassungslinien
Der Künstler kopierte Dürers um 1509 als Teil der "Kleinen Passion" entworfenen Holzschnitt "Christus wird an das Kreuz genagelt". Dabei ist die Orientierung an der Vorlage deutlich.
Auch der Kopist zeigt den vor Schmerz ohnmächtig gewordenen Christus mit dem Rücken auf dem Kreuzstamm liegend. Während ein Scherge ein Loch in den Querbalken bohrt, schlägt ein anderer einen Nagel durch die Handfläche des Heilands. Zu Füßen des im Vordergrund stehenden Mannes, der für weitere Qualen schon die Flasche mit Essig bereithält, liegen mit Zange, Nägeln, Hammer und Seil weitere Arma Christi (vgl. hierzu Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 324). Im Hintergrund wohnen wehklagend Anhänger*innen Christi dem Geschehen bei.
Während das Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee erinnert, fehlen Hinweise auf den Kopisten oder die Entstehungszeit. Georg Kaspar Nagler schreibt 1836, dass der Bamberger Sammler Joseph Heller die Kopien der im ausgehenden 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in mehreren Auflagen in Brüssel erschienenen Passionsfolge eines Unbekannten "nach der Adresse Mommardi die Mommardische nennt" (Nagler Künstler-Lexicon III, S. 538).