Den datierten Holzschnitten zufolge entstanden die 37 Stöcke der "Kleine Passion" um 1509-1510, bevor sie 1511 mit lateinischen Texten des Benedictus Chelidonius in Buchform erschien.
Dürer druckte die John Thompson zufolge von vier verschiedenen Formschneidern in Holz geschnittenen Arbeiten zu vieren auf jeweils einen Bogen. Dies belegen verschiedene nie zerschnittene Graphikbogen (beispielsweise Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-P-OB-1361). Nicht nur der Künstler selbst druckte die "Kleine Passion" anschließend nach Bedarf, auch posthum entstanden weitere Auflagen. Neben drei verschiedenen textlosen Ausgaben aus der Mitte des 16. Jahrhunderts erschien 1612 eine mit italienischen Texten in Venedig. (Vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 280-285) Dass die Holzstöcke auch anschließend weiterhin verwendet wurden, belegt William Young Ottley 1816. Dieser gibt an, zur Illustration seines Werks "An inquiry into the origin and early history of engraving" originale Stöcke verwendet zu haben (vgl. Ottley 1816 II, S. 730).
Seit 1839 befinden sich 35 der ursprünglich 37 Holzstöcke, also alle außer die des Titelblatts sowie des Motivs "Abschied Christi von seiner Mutter", im British Museum in London.