1523
AD
Einfassungslinien
1523 entwarf Dürer "Das letzte Abendmahl" als Querformat. Im Gegensatz zu der in der Albertina in Wien erhaltenen Vorzeichnung (vgl. Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3178) sitzt Christus im Zentrum des kargen Innenraumes. Sein Haupt ist betont durch einen strahlenden Nimbus.
Der Künstler zeigt einen Moment, als das Mahl bereits beendet und die Prophezeiung ausgesprochen ist. Mit Ausnahme des Judas, der den Raum bereits verlassen hat, sind seine traurig-verzweifelten Jünger noch um die hölzerne Tafel versammelt. Einzig ein Kelch steht auf dem Tisch, während Brotkorb und Weinkanne bereits auf den Boden geräumt sind. Christus legt dem trauernden Johannes, der mit Kopf und Händen auf dem Tisch ruht, behutsam die Hand auf die Schulter, während er mit der anderen eine ausladende Geste macht.
Der datierte und monogrammierte Holzschnitt ist in der Auflistung der Dürer-Werke genannt, um die einige Abschriften der sogenannten Familienchronik ergänzt sind.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler