Dürers Aquarell „Das Tal bei Kalchreuth“ entstand wohl 1495/ 1500 gemeinsam mit der aquarellierten Ansicht der Ortschaft selbst, die seit der Kriegsauslagerung im Zweiten Weltkrieg als verschollen gilt (vgl. Bremen, Kunsthalle, 99-1851/31).
Der Künstler führt den Blick der Betrachter*innen von einem erhöhten Standpunkt aus durch eine grüne und hügelige Landschaft. Bei dem Monogramm Dürers, das oben mittig auf das Querformat aufgebracht wurde, handelt es sich um eine spätere Zufügung anderer Hand (vgl. Winkler I, S. 88, Nr. 117).
Das seit 1877 im Kupferstichkabinett Berlin aufbewahrte Unikat ist dank verschiedener Kampagnen frühzeitig einem kennerschaftlichen Publikum zugänglich gemacht worden. Bereits in Friedrich Lippmanns „Zeichnungen von Albrecht Dürer in Nachbildungen“ findet sich 1883 eine farbige Reproduktion (vgl. auch Bibliothek der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung, Sign.: alt/029). Außerdem war die Zeichnung 1919 als Reproduktion in „Drucke der Marées-Gesellschaft 17“, die mit Text von Emil Waldmann unter dem Titel „Die Landschaften der Jugend“ in nummerierter und limitierter Auflage erschienen.
Das Aquarell wurde im von 2011 bis 2013 von der DFG geförderten Projekt "Albrecht Dürers frühe Federzeichnungen. Nichtdestruktive Werkstoffanalyse der Tinten. Dokumentation der Wasserzeichen" untersucht (vgl. Ergebnisse des Tintenprojekts).
S. 50, Nr. 22
S. 44, Nr. 10
Kat.-Nr. 66