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feine Einfassungslinien
Wohl zwischen 1506 und 1508 kopierte Raimondi den Holzschnitt "Joachims Opfer wird vom Hohenpriester zurückgewiesen" als eine von insgesamt 17 Kopien, die er nach Dürers erst 1511 mit dem 20. Blatt vollendetem und verlegtem "Marienleben" anfertigte. Trotz der Umsetzung in Kupferstich ist die Orientierung an der Vorlage deutlich.
Nach 20 Jahren kinderloser Ehe reisen Joachim und Anna zu den höchsten religiösen Festen nach Jerusalem. Als Joachim bei einer Tempelweihe dem Hohenpriester ein Opfer in Form eines Lammes darbringt, weist dieser es harsch zurück. Wie in der Vorlage zeigt auch der Kopist im Inneren des Tempels zahlreiche Menschen um den Opfertisch versammelt, die das Geschehen aufmerksam verfolgen. Hinter Joachim, der sich der Zurückweisung aussetzen muss, steht mit gefalteten Händen seine Frau Anna. Die Kinderlosigkeit des gealterten Ehepaars wird durch die Darstellung eines Vaters kontrastiert, der gemeinsam mit seinem Kind an den Tisch des Hohenpriesters tritt.
Während unten mittig das Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee erinnert, finden sich Hinweise auf Kopisten sowie Verleger nur auf dem letzten Blatt der kopierten Folge (vgl. Petri 2014, S. 55) Der Bamberger Sammler Joseph Heller erwähnt 1827, dass die ersten Abzüge vor der Nummer und die nachfolgenden mehrfach retuschiert und von 1-17 durchnummeriert worden seien (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 656).