1594
HG
Cernis vt octaua sit circuncisus Jesus
Luce puer, tenero accipiens in corpore vulnus,
Ad normam veteris legis, ritum[que] receptum,
J sacidis multos obseruatum[que] per annos.
C. Schoneus.
Kompositorisch angelehnt an Dürers bereits um 1504 als Teil des "Marienlebens" entstandenen Holzschnitt stach Goltzius 1594 "Die Beschneidung Christi" in Kupfer.
Er gewährt Einblick in einen sakralen Innenraum. Ein Gewölbe spannt sich über die Anwesenden, die der am achten Tag nach der Geburt von Jesus stattfindenden Beschneidung beiwohnen. Im Zentrum führen mehrere Männer den Akt durch, mit dessen Vollendung Christus in die Gemeinschaft des auserwählten Volks aufgenommen wird. Neben Joseph und Maria, die bekümmert in Richtung ihres Sohnes blicken, findet sich Goltzius selbst unter den Zuschauern. Er ist der einzige, der den Betrachter*innen entgegenblickt.