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Wohl zwischen 1506 und 1508 entstand Raimondis Kopie nach Dürers um 1505 entworfenen Holzschnitt "Die Flucht nach Ägypten" als eines von insgesamt 17 Blättern nach dessen erst 1511 vollendetem und verlegtem "Marienleben". Trotz der Umsetzung in Kupferstich ist die Orientierung an der Vorlage deutlich.
Auch der Kopist zeigt Joseph, den ein Engel im Traum aufgefordert hatte, mit Maria nach Ägypten zu fliehen, um den Jesusknaben vor der Kindstötung des Herodes zu retten. Er hat dabei das Reisegepäck geschultert und führt die beiden Lasttiere, Ochs und Esel, an Zügeln durch einen Wald. Besorgt dreht er sich zu Maria um, die mit dem Kind in den Armen auf dem Esel sitzt. Über den Baumkronen leitet ein Wolkenband in die himmlische Atmosphäre über, in der zahlreiche geflügelte Engelsköpfchen die Fliehenden zu bewachen scheinen.
Unten links erinnert das Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee, doch finden sich Hinweise auf Kopisten sowie Verleger nur auf dem letzten Blatt der kopierten Folge (vgl. Petri 2014, S. 55). Der Bamberger Sammler Joseph Heller erwähnt 1827, dass die ersten Abzüge von Raimondis Kopien vor der Nummer und die nachfolgenden mehrfach retuschiert und von 1-17 durchnummeriert seien (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 656).