Noch bevor Dürer das insgesamt 20-teilige "Marienleben" vollendete und 1511 mit Texten des Benedictus Chelidonius als eines seiner retrospektiv sogenannten "Drei großen Bücher" herausgab, kopierte Marcantonio Raimondi 17 Blätter der Holzschnittfolge verkleinert in Kupferstich. Es fehlen die zeitnah der Veröffentlichung entstandenen Motive "Der Tod Mariens", "Mariä Himmelfahrt und Krönung" sowie "Maria auf der Mondsichel (Titelblatt des Marienlebens)".
Hinweise auf den Kopisten sowie die Verleger befinden sich nur auf dem letzten Blatt der kopierten Folge, "Mariens Verehrung (Verherrlichung Mariens)" (vgl. Petri 2014, S. 55). Die Gebrüder Sandri publizierten Raimondis Marienleben wohl noch während dessen Aufenthalts in Venedig.
Bereits der Bamberger Sammler Joseph Heller erwähnte 1827, dass die ersten Abzüge von Raimondis Kopien vor der Nummer und die nachfolgenden mehrfach retuschiert und von 1-17 durchnummeriert seien (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 656).