1515
AD
La Sainte Trinité, par Albert Durer
feine Einfassungslinien
Der Künstler radierte das Motiv der heiligen Dreifaltigkeit gegenseitig nach einer um 1515 von Dürer gefertigten Federzeichnung, die sich im Bostoner Museum of Fine Arts befindet (Boston, Museum of Fine Arts, Accession-Nr. 36.418).
Wie in der Vorlage zeigt er Gottvater als bärtigen Mann in Bischofstracht, der umringt von Engeln den Leichnam Christi auf seinem Schoß hält. Über seinem Haupt ist die Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes angedeutet und vervollständigt die Trinität. Die ebenfalls in Konturen angedeuteten Engel halten Marterwerkzeuge Christi.
Der Bamberger Sammler Joseph Heller, der die Zeichnung als Vorzeichnung für Dürers Holzschnitt "Die Heilige Dreifaltigkeit (Der Gnadenstuhl)" aus dem Jahr 1511 interpretiert hatte und vermutete, das Monogramm und die Datierung seien erst später in die Zeichnung eingefügt worden, nahm die Radierung unter der Rubrik "Nach Dürer's Gemälden und Zeichnungen" in seine 1827 erschienene Publikation auf. Zudem verwies er dort auf den Düsseldorfer Erscheinungszusammenhang der Radierung (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 868, Nr. 2336). Kurfürst Karl Theodor finanzierte, dass Zeichnungen der Akademiesammlung und der kurfürstlichen Gemäldegalerie in Druckgraphik umgesetzt wurden, sodass 1780-1781 drei Hefte zu jeweils 50 Graphiken erschienen (vgl. Ausst.-Kat. 1976, Kat.-Nr. 82).