Einfassungslinien
Der Riesenholzschnitt entstand wohl um 1520/ 1522 im Zuge der florierenden Marienverehrung. Schon frühzeitig brachte man ihn mit Dürer in Zusammenhang, so ist er bereits in Auflistungen der Dürer-Werke genannt, um die einige Abschriften der sogenannten Familienchronik ergänzt sind. Wie Adam von Bartsch vor ihnen, nahmen auch Joseph Heller und Georg Kaspar Nagler das Blatt unter der Rubrik "Zweifelhafte Blätter" in ihre Dürer-Publikationen auf.
Die monumental ins Blatt gesetzte Maria hält den Jesusknaben auf ihrem Schoß, der auf einem Kissen steht und mit seiner rechten Hand den Segensgestus vollzieht. Sie selbst stützt sich mit dem linken Arm auf ein Buch. Hinter dem Bildpersonal, das durch Tellernimben akzentuiert ist, erstreckt sich eine Landschaft.
Seit dem 20. Jahrhundert waren unterschiedliche in Nürnberg tätige Künstler, allen voran Hans Sebald Beham, als Schöpfer des Blattes im Gespräch, wobei die Urheberschaft bis heute umstritten ist. Das Dürer-Monogramm ist erst später in Abzüge integriert worden.