1521
AD
Auf seiner Reise in die Niederlande malte Dürer 1521 einen "Heiligen Hieronymus" in Öl und schenkte ihn Rodrigo Fernandez d’Almada, einem Gesandten des portugiesischen Königs. Im Gemälde sitzt der Kirchenvater flankiert von einem Kruzifix am Lesepult, stützt seinen Kopf auf die rechte Hand und tippt mit dem freien Zeigefinger auf einen Totenschädel, während er den Blick fest auf die Betrachter*innen richtet. Vorbereitend für das Gemälde entstanden mehrere Detailstudien, von denen sich heute vier in der Albertina in Wien befinden, darunter ein Totenschädel.
Die Studie für das Element, mit dem Dürer die Vergänglichkeitsmahnung ins Bild holt, ist in weiß gehöhter Pinselzeichnung detailliert ausgearbeitet. Der Schädel liegt den Betrachter*innen zugewandt auf der rechten Seite. Die knöcherne Wange schmiegt sich an den luftig schraffierten Untergrund. Matthias Mende vermutete aufgrund der Zahnlücke, dass der Künstler einen authentischen Schädel zur Verfügung hatte (vgl. Ausst.-Kat. Wien 2003, Kat.-Nr. 181).
S. 27, Nr. 570
S. 22, Nr. 147
S. 390, Nr. 128
S. 2008, 1521/6