Der Holzschnitt zeigt "Das Wappen der Kress von Kressenstein", einer der ältesten Patrizierfamilien der Reichstadt Nürnberg. Die Wappenansicht entstand zu einer Zeit, in der die ständische Repräsentation durch Hoheitszeichen florierte. Beispielsweise besiedelten unzählige Totenschilde, als Teil der Memorialkultur des Adels und ratsfähigen Bürgertums, die Kirchen von Dürers Heimatstadt Nürnberg. Bereits in frühen Werkverzeichnissen Dürers, um die einigen Abschriften der sogenannten Familienchronik ergänzt sind, wird ein Wappen der Kressen genannt. Heute ist der weder monogrammierte noch datierte Holzschnitt Hans Sebald Beham zugeschrieben.
Es zeigt eine stilisierten Tartsche, die ein schrägliegendes Schwert auf floralem Grund trägt, von einem Turnierhelm bekrönt. Als Helmdecke fungieren Akanthusranken, die ausladend Helm und Schild umspielen. Auf einer Krone sitzt die Helmzier in Form eines Männerrumpfes, dessen Haupt ebenfalls bekrönt ist. Dass dieses zwischen Eberzähnen ein Schwert hält, geht auf die Legende zurück, derzufolge ein Urahn der Familie Kress während einer Schlacht Arme und Beine verlor und deshalb mit dem Schwert im Mund weiterkämpfte.