geschlossener Lorbeerkranz
Bei dem Werk handelt es sich um die Variante eines Wappenholzschnitts, den Christoph Scheurl im Gedenken an seinen 1531 ermordeten Bruder Albrecht Scheurl in Auftrag gab.
In der Waagerechten eines Vierpasses waren ursprünglich die Wappenschilde der Nürnberger Patrizierfamilien Scheurl und Zingl. Zu letzterer Familie gehörte Albrechts Ehefrau Anna. Ein darüber mittig angebrachter Stechhelm im rechten Profil, dessen Helmdecke aus Akanthuslaub die Passformen in der Waagrechten füllt, leitet zur Helmzier in Form des Scheurl'schen Wappentieres über. Zusätzlich wird der Vierpass von einem Lorbeerkranz eingefasst. In den hierdurch entstehenden Zwickeln sind die Wappen weiterer Vorfahren eingebracht. Unten mittig hält ein Engel eine Inschriftentafel.
Der Holzschnitt wurde nicht nur mit verschiedenem Text oder leerer Tafel gedruckt (vgl.TIB XIII Kommentar.1301.187 S3 und S4), sondern auch von verschiedenen Familienmitgliedern der Scheurl verwendet. Die Wappen wurden dementsprechend angepasst, wie bei der Version mit den Wappenschilden Scheurl-Geuder. Bernhard Hausmann verwies 1861 darauf, dass der Holzstock in Besitz des Frankfurter Sammlers Heinrich Cornill d'Orville sei und von diesem neue Abzüge verbreitet würden (Hausmann 1861, S. 92).