DON ⋅ PERO ⋅ LASSO ⋅
DE ⋅ CAS TILLA ⋅
Der Künstler kopierte den ehemals Dürer zugeschriebenen Holzschnitt "Das Wappen des Don Pedro Lasso de Castilla" als Lithographie. Das Wappen Kastiliens wird durch einen Spangenhelm bekrönt, der um eine ausladende Helmdecke aus Akanthus ergänzt ist und als Helmzier einen bekrönten Löwenrumpf trägt. Oberhalb ist die Lithographie mit einer Inschrift versehen, die auf den Wappeneigner verweist.
Als glühender Verehrer Dürers machte es sich Ralf Leopold von Retberg zur Aufgabe seltene graphische Blätter des Künstlers zu reproduzieren, um sie für Liebhaber und Forschende zugänglich zu machen. Seine Lithographien druckte er dann limitiert, nummeriert und, wie handschriftliche Inschriften auf einigen Rückseiten der Reproduktionen belegen, oftmals mit Widmung. Dabei vermerkte er manchmal sogar das zugrundeliegende Exemplar des Originals. In diesem Fall diente ein Abzug aus der Sammlung Heinrich Anton Cornill d'Orvillles als Vorlage (vgl. Aukt.-Kat. H.G. Gutekunst, Stuttgart, 14. und 15. Mai 1900, S. 80, Nr. 381).
Retberg selbst nahm den Holzschnitt in sein Dürer-Verzeichnis von 1871 unter der Rubrik "Die nicht beglaubigten Blätter" auf. Auch in früheren Verzeichnissen wurde er bereits in den Zusammenhang mit Dürer gestellt. Dass beispielsweise der Bamberger Sammler Joseph Heller ihn in seiner ab 1827 erschienenen Dürer-Monographie nannte, ist wohl auf eine Quelle des Dürer-Nachlebens zurückzuführen. In Hellers Besitz befand sich eine der Abschriften der sogenannten Familienchronik, an die ein frühes Werkverzeichnis Dürers angehängt ist, in der das Wappen genannt ist (vgl. Bamberg, Staatsbibliothek, JH.Msc.Art.50, S. 30r).