Einfassungslinien
Im Holzschnitt sitzt Hiob in freier Landschaft auf einem Misthaufen und stützt verzweifelt seinen Kopf in die linke Handfläche. Während seine Frau sich gestikulierend zu ihm wendet, wird er von einem hinterrücks stehenden Wesen mit Schlägen gegeiselt.
Abzüge mit rückseitigem Text belegen, dass der Holzschnitt als Buchillustration verwendet wurde. Wie Adam von Bartsch vor ihnen, nahmen auch der Bamberger Sammler Joseph Heller und der Kunstschriftsteller Georg Kaspar Nagler das Werk unter der Rubrik "Zweifelhafte Blätter" in ihre Dürer-Publikationen auf. Obwohl sie den weder datierten noch monogrammierten Holzschnitt keineswegs Dürer zuschrieben, rückten die Kunstgelehrten des 19. Jahrhunderts ihn damit in dessen Nähe. Heller zufolge existierten mehrere Zustände, im dritten sei oben rechts sogar das Zeichen Dürers integriert worden (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 749, Nr. 1963). Die Druckplatte mit eingesetztem Monogramm befindet sich heute im Bestand des Berliner Kupferstichkabinetts (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. Derschau 473v).