Einfassungslinien
Der Künstler zeigt die heilige Katharina im rechten Profil in einem Garten sitzend. Die junge Frau schlägt soeben ein Buch auf, während ihr Blick in die Ferne schweift. Im Bildvordergrund liegen die Werkzeuge ihres Martyriums. Der Legende nach verurteilte Kaiser Maxentius sie zum Tode, nachdem sie 50 Philosophen zum Christentum bekehrt hatte. Eigentlich sollte sie mithilfe eines messerbesetzten Rades zerfleischt werden, doch kamen ihr Himmelsboten zu Hilfe und zerstörten es. Dennoch blieb sie nicht verschont. Katharina von Alexandrien wurde schließlich enthauptet.
Wie Adam von Bartsch vor ihm, nahm auch der Bamberger Sammler Joseph Heller den Holzschnitt unter der Rubrik "Zweifelhafte Blätter" in seine ab 1827 erscheinende Dürer-Monographie auf. Als ein Grund für die Aufnahme in die Werkverzeichnisse kann das nachträglich oben rechts in zahlreiche Abzüge gestempelte Dürer-Monogramm gesehen werden. Heller verwies zudem darauf, dass es Abzüge mit lateinischem und deutschem Text unterhalb gebe. Außerdem berichtete er, der Druckstock existiere noch und vermutete seinen Verbleib in Nürnberg (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 773, Nr. 2039).