Von den knapp 200 Holzstöcken, die zum Druck von Kaiser Maximilians I. "Ehrenpforte" benötigt wurden, befindet sich ein Großteil seit 1920/ 1921 in der Albertina in Wien. Während sich für Text und Bild einige der namhaftesten Künstler seiner Zeit verantwortlich zeigten, entstanden die Stöcke aus Birnbaumholz im Werkstattumkreis Dürers. Auf den Ober- und Unterkanten zahlreicher Druckformen ist das Meisterzeichen Hieronymus Formschneiders zu finden. Zum Drucken wurden die Stöcke in Verbünden zusammengefasst und aneinander befestigt. Die einzelnen Bogen des sogenannten Puzzledrucks konnten anschließend zum riesenhaften Torgebäude zusammengesetzt werden.
Zwar unterteilte Joseph Meder 1932 noch in fünf Ausgaben (vgl. Meder 1932, S. 210), doch spricht man heute zumeist von dreien (vgl. hierzu Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 393), die sich in größeren und kleineren Details voneinander unterscheiden. Die erste entstand noch zu Lebzeiten des 1519 verstorbenen Kaisers. Über ein Jahrhundert später, nachdem man die Druckstöcke von Augsburg nach Wien geholt hatte, wurde unter Erzherzog Karl eine ergänzte Ausgabe herausgegeben, während die letzte erst 1799 unter Adam von Bartsch publiziert wurde. Bartsch, der bis 1821 Kustos der Wiener Hofbibliothek war, die seinerzeit die erhaltenen Stöcke verwahrte, ordnete diese und fertigte Radierungen an, die in seiner Ausgabe an die Stelle der verlorenen Holzstöcke traten.