1501
MZ
Der 1501 datierte Kupferstich zeigt Maria mit dem Christuskind an einem Brunnen sitzend. Im Hintergrund erstreckt sich eine hügelige Küstenlandschaft mit einem rechts am Ufer gelegenen Wasserschloss.
Wiederholt wurde in der Forschung der Einfluss Dürers auf den Entwurf des Monogrammisten MZ diskutiert. Erich Römer wies zuerst darauf hin, dass der Künstler sich wohl an Dürers Stich „Maria mit der Meerkatze“ orientierte (vgl. Römer 1917, S. 229, Anm. 46). Sitzende Haltung und Kopfneigung der Gottesmutter gleichen dem Vorbild. Auffällig ist zudem die nahezu waagrecht vom Körper weggestreckte linken Hand: bei Dürer ruht sie auf einem Buch, während die am Brunnen sitzende Maria ein Kännchen hält und damit Wasser auffängt. Weitere Parallelen wollte Max Lehrs in dem voluminösen Gürtelknoten sowie der Landschaftsgestaltung finden (vgl. Lehrs VIII, S. 348).
Im Gegensatz zu Dürers Stich „Maria mit der Meerkatze“ ist der Christusknabe seiner Mutter zugewandt. Die beiden blicken sich vertraut an, sodass Jane Hutchison eine Verwandtschaft hinsichtlich der Figurenkonstellation zu „Die Heilige Familie mit der Libelle“ anmerkte (TIB IX Kommentar 0914.002). Ebenso wie dort hebt das Kindlein den rechten Arm. Hier greift es allerdings nach dem Kragen seiner Mutter, während es mit der Linken spielerisch die eigenen Zehen umfasst.