BARBARA SCHEDLIN. GEBORNE PFINZIN.
GIN ÆT: XXXII.
AD. ad vivum pinxit 1524.
Die Radierung, die Nürnberger Patrizierdame Barbara Schedel im Alter von 32 Jahren vorstellend, entstand nach einem Gemälde, das mit der Jahreszahl "1524" und dem Dürer-Monogramm versehen ist. Zwischen Dezember 2013 und März 2014 war das umstrittene Gemälde aus Privatbesitz unter dem Titel "Ein "Dürer" auf dem Prüfstand. Das Pariser Bildnis der Barbara Schedlin zu Gast im Albrecht-Dürer-Haus" zu besichtigen.
Wie in der Vorlage präsentiert auch die Radierung aus der Mitte des 17. Jahrhunderts das Brustbild der jungen Frau mit Hut im Dreiviertelprofil. Ihr Blick gleitet gedankenverloren in die Ferne. Unterhalb schließt eine identifizierende Inschrift ab (vgl. Panzer 1790, S. 211). Auch Hinweise auf die Vorlage sowie den eigentlichen Künstler sind in die Darstellung integriert. Der Bamberger Sammler Joseph Heller nahm das Blatt unter der Rubrik "Nach Dürers Gemälden und Zeichnungen gefertigte Blätter" in seine ab 1827 entstandene Dürer-Publikation auf (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 914, Nr. 2515).