Der "Freydal" sollte Teil der bildkräftigen Propagandamaschinerie werden, die Kaiser Maximilian I. ankurbelte, um seinen eigenen Nachruhm zu sichern. Gemeinsam mit den Büchern "Theuerdank" und "Weißkunig", die noch zu Lebzeiten des Kaisers druckfertig vorlagen, war eine chronologische Lebensbeschreibung Maximilians I. im Stil spätmittlelalterlicher Ritterepen geplant (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum III, S. 152, Nr. 272), die er von den namhaftesten Künstlern seiner Zeit ausstatten ließ, darunter Dürer. Von diesem sind fünf Holzschnitte des nie vollendeten Turnierbuchs "Freydal" erhalten, das allegorisch die kaiserlichen Jugendjahre erzählen sollte.
Vorarbeiten zum "Freydal" sind sowohl eine vom Kaiser diktierte handschriftliche Fassung (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Sign. Cod. 2835 HAN MAG) als auch eine Prachthandschrift mit kolorierten Zeichnungen (Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv.-Nr. Kunstkammer, 5073), wohl Handexemplar des Kaisers.