Als Sebastian Brants Moralsatire "Narrenschiff" erstmals 1494 in Basel in deutscher Sprache erschien, war der enorme Erfolg dieses Buches noch nicht absehbar.
Der Text über die Fahrt eines Schiffes voller Narren, das Kurs auf das imaginäre Land Narragonien nimmt, wird von insgesamt 114 Holzschnitten begleitet. Bereits Friedrich Winkler schrieb 73 Entwürfe Dürer zu und verortete sie damit in seinem Basler Frühwerk (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum III, S. 86, Nr. 266). Die Text-Bild-Kombination erfreute sich so großer Beliebtheit, dass sie zunächst ins Lateinische, anschließend ins Französische, Englische und Niederländische übersetzt, weite Verbreitung fand.
Zwischen 2014 und 2021 wurde die digitale Editions- und Forschungsumgebung "Narragonien digital" aufgebaut, die verschiedene Auflagen in unterschiedlichen Sprachen bündelt und Forschungsmaterialien zusammenträgt. Hier sind auch die Zuschreibungen der Holzschnitte gelistet.
S. 245, Nr. 12
1338-1415