I[n]sprug
Die Stadtansicht wurde von Dürer selbst mit der Ortsangabe „I[n]sprug“ versehen und nachträglich von fremder Hand um sein Namenszeichen ergänzt. Es war der Bamberger Sammler Joseph Heller, der sie mit der Nennung in seiner ab 1827 erscheinenden Monographie in die Dürer-Forschung einführte (vgl. Heller Dürer 1827 I, S. 117, Nr. 129).
Das auffallend kleinformatige Blatt zeigt in detaillierter Feinzeichnung eine Ansicht der Innsbrucker Altstadt von Norden her. Der Künstler stand hierfür am gegenüberliegenden Ufer des Inns. Die Datierung um 1495, also zur Zeit als sich Dürer auf dem Weg nach Venedig befand, wird unter anderem dadurch unterstützt, dass der Wappenturm rechts von der Fassade der Jakobskirche noch in seiner alten Gestalt dargestellt ist. Er wurde zwischen 1496 und 1499 umgebaut (vgl. Tietzes 1933 IV, S. 10, Nr. 36).
2015 wurde der Standort des Künstlers durch Katharina Cibulka und Sylvia Boday markiert. Der sogenannte „Dürerblick“, an dem sich eine Aussichtsplattform mit Informationen zur Zeichnung befindet, wurde durch Pfeiler gerahmt und zwischen ihnen die Kontur der Dürer-Zeichnung aus Stahl angebracht. Damit können Besucher:innen die jetztige Stadtansicht mit der vergleichen, die Dürer seinerzeit festhielt.
S. 2, Nr. 451
S. 10, Nr. 36
S. 132, Nr. 1374
S. 126, Kat.-Nr. 7
S. 348, 1495/44
S. 222