Die aquarellierte Federzeichnung zeigt einen bildparallel nach links reitenden Mann, der aufgrund seines Gewandes und des Turbans als Kopfbedeckung traditionell als "Reitender Orientale" betitelt wird.
Während Gustav Friedrich Waagen sie 1867 noch als "meisterlich" unter den Werken Dürers listete (Waagen 1867 II, S. 179), schied Moritz Thausing sie aus dessen Gesamtwerk aus (vgl. Koschatzky/ Strobl 1971, S. 144, Nr. 15). Friedrich Winkler nahm sie Jahrzehnte später wieder als eigenhändig in seine Verzeichnisse auf. Obwohl Tietzes und Eduard Flechsig umgehend mit Gegenargumenten reagierten (vgl. Tietzes 1928 I, S. 88, W 8; Flechsig II, S. 74), ist sie seither gemeinhin als Werk Dürers anerkannt.
Die Zeichnung wird - mit der ersten Italienreise Dürers in Zusammenhang gebracht - um 1495 datiert und als Kopie nach Gentile Bellini besprochen. Die oben mittig aufgebrachte Jahreszahl "1509" nebst Dürer-Monogramm wurde nachträglich von fremder Hand eingefügt.
S. 13, Nr. 631
S. 25, Nr. 171
S. 123, Nr. 1251
S. 144, Nr. 15
S. 286, 1495/13