Die Federzeichnung zeigt ein bildparallel nach links galoppierendes Pferd, dessen Reiter mit Pfeil und Bogen ein vor ihm liegendes Ziel anvisiert.
Erstmals besprach sie Friedrich Winkler 1927 als Werk Dürers (vgl. Lippmann/ Winkler 1927 VI, S. 12, Nr. 630), doch wurde die Zuschreibung in der Forschungsgemeinde nachfolgend viel diskutiert. Während Tietzes die Zeichnung als Werkstattarbeit nach Dürer einstuften (Tietzes 1928 I, S. 88, W 8), nahm Erwin Panofsky an, dass sie eine Kopie Dürers nach Gentile Bellini und damit zur Zeit von Dürers Italienreise um 1495 entstanden worden sei (S. 124, Nr. 1253). Zusätzlichen Diskussionsbedarf lösten die nachträglich unten mittig von fremder Hand aufgebrachte Jahreszahl "1514" und das Dürer-Monogramm aus, die Eduard Flechsig Hans von Kulmbach zuwies. Lisa Oehlers Ansicht, dass Kulmbach sogar der Urheber sei, fand kaum Anklang (vgl. Strauss 1974 I, S. 288, 1495/15).
S. 12, Nr. 630
S. 124, Nr. 1253
S. 288, Nr. 1495/15
S. 190, Nr. 83