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Auf das Skizzenblatt zeichnete Dürer verschiedenste Figuren und Szenen mit der Feder. Aufgrund der mittig-senkrechten Teilung durch einen Strich besprachen Forschende gerne linke und rechte Blatthälfte gesondert voneinander. Während sich links vor der Kulisse einer Stadt mytholgische Figuren(-gruppen) tummeln, wie Jupiter, der als Stier Europa raubt, Satyrn oder Wasserwesen, die auf Fischen reiten, sind rechts drei Studien kombiniert. Hier findet sich Apoll im Kontrapost mit Pfeil und Bogen, ein aufgrund des Turbans als Kopfbedeckung häufig als "Orientale" bezeichneter Mann in langem Gewand beim Betrachten eines Totenschädels sowie ein Löwenkopf aus drei Perspektiven. Aufgrund italienischer Anklänge wurde die Zeichnung in die erste Italienreise Dürers 1494/ 1495 datiert. (Vgl. hierzu Strauss 1974 I, S. 230) Die verwendeten Tinten sind zur Klärung des Zeichnungsprozesses in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt untersucht worden (vgl. Tintenprojekt 2011-2012).
S. 3, Nr. 456
S. 11, Nr. 41
S. 140, Nr. 13
S. 230, 1494/16
S. 156, Abb. 6.28; S. 204, Abb. 8.36
S. 210, unter Kat.-Nr. 445