Dürer kopierte den Stich "Der Doge von Venedig" aus einer vormals fälschlich als Tarot-Spiel identifizierten Serie (vgl. Exemplar Wien, Albertina, Inv.-Nr. DG1938/13), deren Schöpfer daraufhin als Meister der Tarocchi-Serien bezeichnet wurde. Die ehemals Andrea Mantegna zugeschriebenen Serien umfassen insgesamt 50 Kupferstiche und sind in fünf Themengebiete von je zehn Werken unterteilt. Die nummerierten Stiche sind mit einem Großbuchstaben ihrer jeweiligen Themenreihe zugeordnet. Der "Doge von Venedig" gehört zu Folge "E".
Der Mann steht im Ornat leicht zur seiner rechten gedreht und nimmt den Bildausschnitt nahezu vollständig ein. Wenn sie überhaupt mit kopiert worden ist, wurde die Bezeichnung unterhalb der bildlichen Darstellung abgeschnitten.
Die Zeichnung, die ursprünglich mit "Kavalier mit Page" vereint war (vgl. Strauss 1974 I, S. 386), gehört zum Nachlass Hans Sloanes und damit zum Gründungsbestand des British Museum. Auf der Rückseite sind Kritzeleien, die unter "Dot Game" von Walter Strauss unter eigener Nummer geführt wurden (vgl. Strauss 1974 I, S. 1495/65). Die Meinung der Tietzes, die sie aus dem Gesamtwerk Dürers ausschlossen (vgl. Tietzes 1928 I, S. 126, A127), setzte sich nicht vollständig durch.
S. 2, Nr. 211
S. 102, Nr. 985
S. 386, 1495/63