In der Albertina wird eine weiß gehöhte Federzeichnung auf rotbraun grundiertem Papier aufbewahrt, die die mittelalterliche Legende der drei Lebenden und der drei Toten zum Thema hat. Die in die Nähe von Dürer gerückte, ja ihm gelegentlich gar zugeschriebene Zeichnung setzt das Motiv nicht als stille Begegnung, sondern als gewaltsames Aufeinandertreffen um. Im Dunkel des Waldes werden drei Lebende von drei Todesfiguren überfallen und von ihren Pferden geschlagen oder gezerrt.
Die Zeichnung wurde vielfach gemeinsam mit einem Stuttgarter Pendant besprochen, das zeitweise nicht auffindbar gewesen ist (vgl. Lippmann/ Winkler 1927 VI, S. 17, Nr. 668) und die Jahreszahl "1497" sowie das Monogramm Dürers trägt (vgl. Stuttgart, Landesmuseum Württemberg, Inv.-Nr. KK grau 103). Eduard Flechsig interpretierte eine in Frankfurt aufbewahrte Zeichnung, die einen vom Tod überfallenen Reiter zeigt und ebenfalls temporär Dürer zugeschrieben wurde, als Vorzeichnung (vgl. Frankfurt am Main, Städel Museum, Inv-Nr. 1942).
Heute gelten die Zeichnungen als Werk eines Nachahmers von Dürers Formensprache.
S. 17, Nr. 668
S. 91, Nr. 879
S. 420, Nr. 168
S. 2922, XW.162