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schwarze Einfassungslinien
Die Zeichnung "Christus an der Geißelsäule" konnte 1974 aus englischem Privatbesitz für die Sammlung des Berliner Kupferstichkabinetts erworben werden. Der frühere Besitzer Alfred Strölin brachte sie mit dem Holzschnitt "Die Geißelung Christi" aus der "Großen Passion" in Verbindung, wofür bereits Friedrich Winkler in seinem ab 1936 erscheinenden Verzeichnis der Dürer-Zeichnungen keine unmittelbaren Vergleichspunkte sah. Er war es auch, der darauf verwies, dass die Beurteilung aufgrund einer "Überarbeitung [mit Muschelgold und Farbe] zu einer Art Kunstkammer Kostbarkeit", die er um 1600 datierte, erschwert sei. (Winkler I, S. 122, Nr. 179) Verschiedene Forschende zweifelten anschließend an der Autorschaft Dürers bzw. schlossen diese gar aus (vgl. Panofsky 1948 II, S.73, Nr. 630; Tietzes 1937 II, W53; Kehrer 1934, S. 62, Nr. 4). Im Ausstellungskatalog "Dürer für Berlin" betonte Michael Roth die Zuschreibung an Dürer und argumentierte zudem über das Weimarer "Selbstbildnis als Akt" dafür (Weimar, Klassik Stiftung, Inv.-Nr. KK 106), dass es sich um ein Kryptoporträt des Künstlers handele (vgl. Ausst.-Kat. Berlin 2023, S. 305, Kat.-Nr. 120).
S. 22, Nr. 700
W53
S. 73, Nr. 630
S. 868, 1505/14
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