Der Künstler kopierte Motive aus Dürers zwischen 1507 und 1512 entstandener Kupferstichpassion von der Gegenseite. In die Kupferstiche sind keine Hinweise auf Dürer als den geistigen Schöpfer der Bildidee integriert, jedoch das Monogramm „MG“ sowie die Jahreszahl „1597“.
Da Heinrich Sebastian Hüsgen eine vollständig kopierte Passionsfolge mit diesen Kennzeichen in das 20 Jahre nach seinem berühmten Dürer-Verzeichnis verfasste Manuskript für eine nie veröffentlichte zweite Auflage notierte (vgl. SBB, JH.Msc.Art.80a, 11v), nahm auch Joseph Heller eine komplette Folge auf. In seiner Dürer-Publikation des Jahres 1827 vermerkte er jedoch zusätzlich, ihm seien nur zwei Blätter bekannt geworden (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 389). Diese kennzeichnete er letztendlich auch zwischen Nummer und Beschreibung mit dem charakteristischen eingedruckten Sternchen, mit dem er üblicherweise Bestandteile seiner Sammlung in Publikationen markierte.
Die beiden vormals Matthäus Greuter zugeschriebenen Kupferstiche wurden in der Fachliteratur bis ins 20. Jahrhundert als Beispiele der vermeintlichen Passionsfolge genannt. Obwohl nachfolgende Autor*innen - entsprechend ihrer Vorgänger - auch weiterhin die übrigen Passionsmotive auflisteten, konnten auch sie weder Exemplare noch Verwahrungsorte recherchieren (vgl. Hollstein XII, S. 117, Nr. 22-37).