Der "Scheibenriss mit Sixtus Tucher am offenen Grab" in einem Dreipass, der sich im Städel Museum in Frankfurt am Main befindet, gilt als Pendant zu "Dem reitenden Tod als Bogenschütze", der im Kupferstichkabinett des Niedersächsischen Landesmuseums in Hannover aufbewahrt wird (Inv.-Nr. Z 5).
Tucher steht vor der Silhouette der Stadt an (s)einem geöffneten Grab, in dem Knochen und Schädel als gängige Vanitassymbole liegen. Die Gestik des Mannes untermalt seine Antwort, die er an den Tod gibt, der den Dargestellten in der hannoverischen Pendantzeichnung anspricht. Dort trägt der knöcherne Geselle einen gut gefüllten Köcher bei sich und spannt soeben den Bogen, um auf ihn zu zielen. In der Frankfurter Zeichnung ist eine lateinische Umschrift nur als Fragment erhalten, jedoch ist ihr Inhalt in der nach ihr gestalteten Kabinettscheibe ersichtlich (vgl. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. MM156).
Nicht nur aufgrund des nachträglich aufgebrachten Monogrammes bezweifelten Forschende wiederholt die Urheberschaft Dürers (vgl. hierzu Strauss 1974 VI, S. 2974, XW.214), für die Friedrich Winkler argumentierte (vgl. Winkler I, S. 149, Nr. 214).
S. 23, Nr. 705
S. 91, Nr. 881
S. 2976, XW.214