"Die heilige Anna Selbdritt" konnte 1890 für die Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg erworben werden und befindet sich als Dauerleihgabe im Germanischen Nationalmuseum.
In der kolorierten Federzeichnung zeigt der Künstler die heilige Anna im Zentrum. Vor ihr am Boden sitzt ihre Tochter Maria und lehnt sich vertrauensvoll an ihr Knie, während sie sanft den Jesusknaben auf dem Schoß hält. Die Darstellung in freier Natur, erkennbar an dem Rasenstück, auf dem die Figurengruppe platziert ist, sowie das Fehlen von Heiligenscheinen legt den Fokus auf die Innigkeit der Mutter-Kind-Beziehungen.
Zwar nahm Friedrich Winkler die Zeichnung in sein ab 1936 erscheinendes Werkverzeichnis auf (vgl. Winkler I, S. 154, Nr. 220), doch blieb die Urheberschaft nicht unumstritten und das nicht nur, weil Datierung und Monogramm als nachträgliche Hinzufügungen gewertet werden. Forschende rückten das Blatt wiederholt in den Umkreis Dürers und schrieben es Hans Springinklee oder Hans von Kulmbach zu (vgl. Zink 1968, S. 94). Zudem wird ein Holzschnitt mit der Zeichnung in Zusammenhang gebracht, der ebenso in der Zuschreibung an Dürers Zeitgenossen variiert und das Motiv von der Gegenseite zeigt (vgl. Exemplar der Staatlichen Graphische Sammlung München).
S. 17, Nr. 78
S. 133, A 395
S. 79, Nr. 722
S. 93, Nr. 70
S. 73
S. 1418, 1514/13