Mit der Zeichnung "Herkules und die stymphalischen Vögel" soll Dürer das 1500 gefertigte Gemälde vorbereitet haben, das sich als Dauerleihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet (Inv.-Nr. Gm166).
Das Motiv gehört zu den zwölf Aufgaben des Herkules. Am See Stymphalus nisteten der Sage nach riesige Vögel, deren Schnäbel, Klauen und Federn aus Eisen waren, wobei Letztere in der Jagd auf Lebewesen abgeschossen werden konnten. Herkules sollte diese gefährlichen Wesen vertreiben. Zur Unterstützung schenkte ihm Minerva eiserne Klappern mit deren Hilfe er die Vögel aufscheuchen und anschließend schießen konnte. Der Künstler zeigt den Helden im Zentrum. Seine Keule liegt am Boden, während er in Schrittstellung seinen Bogen spannt und auf die am Himmel schwebenden Mischwesen zielt.
Unter anderem Tietzes schlossen die Zeichnung aus dem Gesamtwerk Dürers aus und negierten die gängiger Weise artikulierte Funktion als Vorarbeit. Ihrer Ansicht nach entstand sie erst nach dem Gemälde (vgl. Tietzes 1928 I, S. 115, A 70).
S. 94, Nr. 912
S. 518, 1500/8
S. 379