Tattoo Artist Christoph Aribert stach das Motiv von 2019 bis 2023 in Berlin. Vorbild für die Tätowierung war Dürers um 1497/ 1498 entstandener Holzschnitt "Der Engel mit dem Schlüssel zum Abgrund" (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 104, Nr. 126), den dieser als Teil der Apokalypse veröffentlichte. Die Übernahme beschränkt sich auf den Teufel und den Engel, der in einer Hand einen übergroßen Schlüssel hält, während er um die andere eine Kette mit eisernen Gliedern gewickelt und fest umgriffen hat. An dieser ist das Ungeheuer gefesselt, das in den Abgrund verbannt werden soll. Der Hintergrund der Vorlage ist nicht Teil der Adaption, sodass die Interaktion der beiden Figuren zentraler Bildgegenstand ist. Formal an der Vorlage orientiert, bildet das Tattoo die Gewandfalten des Engels ebenso nach wie dessen Flügel und die schuppenartige Hautstruktur des Teufels. Die Linien folgen dabei oftmals nicht direkt dem Holzschnitt, sondern sind etwa im Hinblick auf Anzahl und Dichte reduziert. In punktierender Manier gestochene Schattierungen ergänzen das gleichförmige Schraffursystem der Tätowierung.