Die Zeichnung "Maria mit gewickeltem Kind, am Boden sitzend" wurde von Friedrich Winkler in die Dürer-Forschung eingeführt. Er erachtete sie als authentisch und brachte sie in Zusammenhang mit der heute Hans Baldung Grien zugeschriebenen Zeichnung "Maria mit dem gewickelten Kind auf der Rasenbank" (London, British Museum, Inv.-Nr. 1895,0915.967) sowie dem 1503 von Dürer gefertigten Kupferstich "Maria auf der Rasenbank, das Kind stillend". Winklers Zuschreibung fand bei seinen Fachkollegen kaum Anklang. Sowohl im Marientypus als auch in der Gestaltung und im Zeichenstil sah man kaum Ankerpunkte, um die Zeichnung im Gesamtwerk Dürers verorten zu können (z.B. Tietzes 1928 I, S. 129, A 142; Flechsig II, S. 439; Panofsky 1948 II, S. 77, Nr. 690; Strauss 1974 VI, S. 2940, XW.191). Der Aufbewahrungsort der Zeichnung wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch als "(Otto) Gutekunst, London" angegeben, ist heute allerdings unbekannt.
S. 25, Nr. 722
S. 55, Nr. 439
S. 2940, XW.191