Entwurf für einen Tischbrunnen in Gestalt eines sitzenden Bauern ("Gänsemännchen"), https://d-nb.info/gnd/1189858711

Titel
Entwurf für einen Tischbrunnen in Gestalt eines sitzenden Bauern ("Gänsemännchen")
Abschnittsangaben
S. 99
Autor*in des Eintrages
Vorschaubild
Inhaltliche Entstehung
Rolle
Inventor
Datierung
um 1499
Ausführung
Rolle
Zeichner
Datierung
um 1499
Technik
Federzeichnung
Methode/ Material
mit Wasserfarben getuscht
Kommentar

Der "Entwurf für einen Tischbrunnen in Gestalt eines sitzenden Bauern" ist heute Teil eines Klebebandes, der in die Kalbslederbindung eingeprägt den goldenen Schriftzug "KVNSTBVCH Albrecht durers von Nürmberg" trägt (Kunstbuch Albrecht Dürers, KHM, Kunstkammer, 5127). Er enthält 230 Kunstblätter, zusammengesetzt aus 82 Tiefdrucken und 134 Holzschnitten Dürers, exkl. einer Kopie, sowie 13 Zeichnungen, von denen wiederum acht von Dürer selbst stammen, darunter das sogenannte "Gänsemännchen".
Der bärtige Mann mit turbanähnlicher Kopfbedeckung sitzt oberhalb der Brunnenschale auf einem gewundenen Baumstamm, den er mit der linken umfasst, während er mit der rechten Hand eine Gans hält. Aus dem Mund des Mannes springt ebenso Wasser wie aus dem Schnabel der Gans und dem Baumstamm. Aufgrund der Thematik wird zuweilen ein Bezug zu Dürers Schwiegervater dem Rotschmied Hans Frey hergestellt, der seiner in Abschriften überlieferten Familienchronik zufolge tragbare Brunnen mit selbstständig funktionierendem Wasserwerk anfertigte (vgl. z.B. Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. JH.Msc.Art.50, S. 6r). Der auf Ochsenkopfpapier gezeichnete, zart kolorierte Brunnenentwurf ist weder datiert noch monogrammiert.
Nachdem Joseph Heller das Blatt 1827 in die Dürer-Forschung eingeführt hatte, sorgten seine niedergeschriebenen Äußerungen wiederholt für Diskussionsstoff. Der Bamberger Sammler beschrieb, dass die Zeichnung als eine von dreien Anfang der 1820er Jahre vom Innsbrucker Rentmeister Augustin Anton Pfaundler der Wiener Sammlung (zurück-)gegeben wurde (u.a. Heller Dürer 1827 I, S. 97). Die Zeichnungen "Gänsemännchen", "Traumgesicht" sowie "Venus und Cupido, der Honigdieb" müssten demzufolge aus dem bestehenden Kunstbuch entfernt und später wieder integriert worden sein (vgl. hierzu Ausst.-Kat. Wien 1994, S. 92).
Sowohl Tietzes als auch Erwin Panofsky sprachen sich beim Entwurf für einen Tischbrunnen gegen die Urheberschaft Dürers aus (vgl. Tietzes 1938 II, S. 146, A 436; Panofsky 1948 II, S. 146, Nr. 1556).

Autor*in
Datum
03.07.2024
Referenzen
Abschnittsangaben
Autor*in des Eintrages
Kurztitel
Abschnittsangaben

S. 27, Nr. 421

Autor*in des Eintrages
Kurztitel
Abschnittsangaben
Autor*in des Eintrages
Kurztitel
Abschnittsangaben

S. 146, A 436

Autor*in des Eintrages
Anmerkung
argumentiert gegen die Eigenhändigkeit Dürers d.J.
Kurztitel
Abschnittsangaben
Autor*in des Eintrages
Kurztitel
Abschnittsangaben

S. 146, Nr. 1556

Autor*in des Eintrages
Anmerkung
zweifelt an der Eigenhändigkeit Dürers d.J.
Kurztitel
Abschnittsangaben

S. 255

Autor*in des Eintrages
Kurztitel
Abschnittsangaben

S. 464, 1499/5

Autor*in des Eintrages
Normdatei
Normdatei
Name
GND
Weitere Namen
Gemeinsame Normdatei
Bearbeitung
Erfassung
Datum
03.07.2024