Z. Anz. f. K. d. d. V. 1962 N° 2.
Der Stich bildet die sogenannte Dürerfahne aus St. Sebald in Nürnberg ab (vgl. Nürnberg, GNM, Inv.-Nr. KG31). In einer von Säulen gegliederten Architekturrahmung steht Christus als Schmerzensmann, flankiert von dem Apostel Petrus und dem Heiligen Sebald. Die Fahne tauchte im Besitz der Patrizierfamilie Haller auf und wurde 1862 in der Kunstzeitschrift "Die Dioskuren" als Werk Dürers vorgestellt (vgl. Die Dioskuren 7 [1862], S. 19). Nachdem das Germanische Museum sie erwerben konnte, veröffentlichte August von Eye im Februar desselben Jahres im hauseigenen Museumsanzeiger einen Bericht über den Ankauf und argumentierte, dass zumindest der Entwurf von Dürer sein müsse (vgl. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Band N.F. 9 [1862], Sp. 46). Die druckgraphische Wiedergabe des Objekts war Eyes Ausführungen beigegeben. Wenngleich sich die auf die Fahne gemalte Darstellung in Bezug zu einigen Werken Dürers setzten lässt, gilt seine Urheberschaft jedoch als umstritten. Als spätestes Entstehungsjahr ist 1524 anzunehmen, vor Einführung der Reformation (vgl. Jutta Zander-Seidel, in: Ausst.-Kat. Nürnberg 2004, S. 59-61).