Albrecht Dürer, geführt von allegorischen Verkörperungen der Malerei und der Religion, umrahmt von Bildnissen seiner Freunde und Mitkämpfer, 129827

Die Fotografie gibt ein Leinwandbild von Friedrich Wilhelm Wanderer wieder, das anlässlich des 1861 in Nürnberg stattfindenden Sängerfests am Dürerhaus hing. Für die mehrtägige Veranstaltung entwarfen einheimische Künstler monumentale Bildwerke, die als ephemere Festdekoration die Häuser der Altstadt zierten. Die Abbildung der von Wanderer geschaffenen Darstellung war Teil des im Selbstverlag von den Künstlern herausgegebenen "Album des historischen Bilderschmucks während des Großen Deutschen Sängerfestes am 21., 22. und 23. Juli 1861 in Nürnberg" (vgl. Mende 1991b, S. 37).
Zentrales Motiv ist Dürer als Standfigur auf einer von nackten Heroen gestützten Plinthe. An der rechten Hand hält er die Allegorie der Malerei, ausgestattet mit Palette, Pinsel und einem Blatt, das mit der Apokalypse auch auf das druckgraphische Œuvre des Künstlers verweist. Mit der Linken stützt er sich auf die Personifikation der Religion, die eine Fackel sowie die Heilige Schrift präsentiert. Überfangen von einem Maßwerkbaldachin mit Dürers Monogramm, seinem Wappen und jenem der Malkunst, ist die Szene in eine Scheinarchitektur eingebettet, die eine Art überdachten Erker suggeriert. Lorbeerbekränzte Medaillons mit Bildnissen von berühmten Zeitgenossen umgeben die Darstellung.