1503
Dürer fertigte und datierte das Profilbildnis seines Freundes und Nachbarn Willibald Pirckheimer im Jahr 1503. Er gehört damit zu den ersten Künstlern nördlich der Alpen, die mit Kohle arbeiteten (vgl. Ausst.-Kat. Karlsruhe 2007, S. 298, unter Kat.-Nr. 96). Eine rückseitige Notiz, die Auskunft über den Dargestellten, den Künstler und das Entstehungsjahr gibt, wird Pirckheimers Engelsohn Willibald Imhoff zugeschrieben, der vormals im Besitz der Zeichnung war.
Dürer zeigt Pirckheimer, der ein Barett über Netzhaube trägt, als Schulterstück im linken Profil. Dabei fokussierte er charakteristische Besonderheiten des Dargestellten. So erkennen die Betrachter:innen noch heute die durch einen Nasenbeinbruch deformierte Nase, den sich Pirckheimer 1499 im Schweizerkrieg zugezogen hatte (vgl. Ausst.-Kat. Berlin 2023, S. 263, Kat.-Nr. 105).
Häufig wird die Zeichnung gemeinsam mit einer ebenfalls im Berliner Kupferstichkabinett aufbewahrten Silberstiftzeichnung besprochen (Inv.-Nr. KdZ 24623), die Pirckheimer aus der gleichen Perspektive zeigt, wobei hin und wieder ein hierarchischer Bezug der Werke diskutiert wurde (vgl. Winkler II, S. 6, Nr. 268)
S. 107, Nr. 1037
S. 660, 1503/4