Die Pflanzenstudie "Stamm und Blüten eines Türkenbundes (Lilium martagon)" ist wohl bereits in der ab 1827 erschienenen Dürer-Monographie des Bamberger Sammlers Joseph Heller erwähnt (vgl. Heller Dürer 1827 I, S. 127, Nr. 34). Zu Beginn der 1820er Jahre war sie noch in Besitz des Wieners Joseph Grünling, der für Hellers Publikation eine Aufstellung seiner eigenen Dürer-Zeichnungen durchkorrigierte (Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. JH.Msc.Art.40, 6r, Nr. 33). Über den Hamburger Kunsthändler Ernst Georg Harzen war das Blatt aus der Sammlung Grünlings in die des Bremer Senators Hieronymus Klugkist gelangt. Der Mitbegründer des Bremer Kunstvereins vererbte diesem seine Kunstsammlung, sodass sie später in den Bestand der dortigen Kunsthalle überging.
Obwohl sie weder datiert noch monogrammiert ist, galt die Zeichnung früher als eigenhändige Arbeit Dürers, was jedoch - spätestens seit Tietzes sie aus dem Gesamtwerk des Künstlers ausschieden - immer wieder angezweifelt wurde (vgl. Tietzes 1928 I, S. 113, A 61). Heute versteht man sie als Arbeit aus dem Umkreis bzw. der Nachfolge Dürers, die im Lauf des 16. Jahrhunderts entstand (vgl. Ausst.-Kat. Bremen 2012, S. 94, Kat.-Nr. 25).
S. 14, Nr. 638
S. 137, Nr. 1439
S. 407
S. 141, Nr. 46