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1505
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Die Kreidezeichnung "König Tod zu Pferd" ist seit 1895 im British Museum.
Der Künstler zeigt den reitenden und bekrönten Tod in Gestalt eines Gerippes mit Krone und Sense auf einer klapprigen Mähre. Er reitet bildparallel nach links, greift mit der knöchernen Hand in die Mähne und hält in der anderen die Sense. Um den Hals des Pferdes hängt ein Totenglöcklein.
Die lateinische Inschrift oben links, die dazu anhält, den Tod nicht zu vergessen, betont das zeitgenössisch beliebte Motiv als "Memento Mori". Die Datierung in das Jahr 1505 veranlasste Forschende zu der Annahme, dass Dürer das Blatt entwarf, als in Nürnberg die Pest ausbrach und der Künstler sich zu seiner zweiten Italienreise aufmachte (vgl. Rowlands 1993 I, S. 77, Nr. 163). Ausschließlich Tietzes lehnten die Urheberschaft Dürers in ihrem kritischen Werkkatalog ab (vgl. Tietzes 1928 I, S. 127, A 133). Das Monogramm überzeugte sie nicht in seiner Authentizität.
Auf der Rückseite des Blattes ist der Kopf einer Eule skizziert (vgl. Strauss 1974 II, S. 884, 1505/24a).
S. 884, 1505/24