INRI
1511
AD
Der Kopist stach „Christus am Kreuz“ nach Dürer, der das Motiv derart für die zwischen 1507 und 1512 gefertigte Kupferstichpassion umsetzte. Die Orientierung an der Vorlage ist deutlich zu erkennen:
Der Gekreuzigte und die Trauernden nehmen das Blatt nahezu vollständig ein, wobei das Kreuz sowohl die Mittelachse als auch den oberen Abschluss markiert. Der muskulöse, doch nun leblose Körper Christi wird von Maria und Johannes flankiert. Im Hintergrund ist Maria Magdalena verzweifelt zu Boden gesunken.
Zwar erinnern Datierung und Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee, doch fehlen Hinweise auf den Kopisten. Spätere Abzüge tragen in der Ecke unten rechts die Nummer „7“. Diese verortet das Blatt in der Reihenfolge der traditionell sogenannten „Krausischen“ Kopienfolge.