Der mit dem Pinsel auf blaues Papier gezeichnete und weiß gehöhte "Kopf einer jungen Frau" wurde im Laufe seiner Forschungsgeschichte von Kunsthistoriker:innen mit verschiedenen Gemälden Dürers in Zusammenhang gebracht. So erkannte man in ihr eine Vorarbeit zur Madonna in Dürers "Rosenkranzfest" (z.B. Esphrussi 1882, S. 117; Thausing 1884 I, S. 355; heute Prag, Nationalgalerie, Inv.-Nr. 0 1552), zur "Eva" (z.B. Justi 1902, S. 51, Anm. 63; heute Madrid, Prado, Inv.-Nr. P002178) oder zur "Madonna mit dem Zeisig" (z.B. Springer 1906, S. 554; heute Berlin, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 557F). Dürer zeigt den Frauenkopf in leichter Untersicht und ein wenig zur Seite gedreht. Die Haare sind zusammengebunden.
Die Pinselzeichnung ist weder eigenhändig vom Künstler monogrammiert noch datiert, aber wohl 1506 während Dürers zweiter Italienreise entstanden.
S. 12, Nr. 501
S. 14, Nr. 75
S. 22, Nr. 292
S. 116, Nr. 1161
S. 246, Nr. 61
S. 948, 1506/32