Die grau lavierte und weiß gehöhte Pinselzeichnung "Die Hände des zwölfjährigen Christus" auf blauem Papier ist seit 1962 als Dauerleihgabe aus der Sammlung Bernhard Hausmann im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (vgl. Zink 1968, S. 72, Nr. 51). Sie ist eine von mehreren erhaltenen Vorarbeiten für das im Jahr 1506 entstandene Gemälde "Jesus unter den Schriftgelehrten" (vgl. Madrid, Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Inv.-Nr. 134 (1934.38)).
Der Künstler zeigt die Hände übereinander. Zeigefinger der rechten und Daumen der linken Hand berühren sich argumentierend. Das dunkle Innere eines weiten, herabhängenden Ärmels dient zugleich als Hintergrund und verbindendes Element. Dürer zeichnete das "wundervolle Paar der redenden Hände" (Wölfflin 1914, S. 12, 25) während seiner zweiten Italienreise in Venedig. Er verwendete die Hände im Gemälde für die Hände des zwölfjährigen Christus, der als zentrale Figur die Gelehrten mit seinen Fragen zum Staunen bringt.
Die Jahreszahl und das Monogramm wurden - die Ausrichtung der Zeichnung missverstehend - nachträglich von einer fremden Hand aufgebracht.
S. 10, Nr. 137
S. 30, Nr. 319
S. 954, 1506/35