Die Konstruktionszeichnung der Eva wurde vom Bamberger Sammler Joseph Heller in die Dürer-Forschung eingeführt (Heller Dürer 1827 I, S. 107, Nr. 57).
Der Künstler verwendete beide Seiten des Blattes. Recto erarbeitete er - seinen eigenen Proportionsstudien folgend - die auffallend schlanke Aktfigur, wobei die Verwendung eines Zirkels durch mehrere Einstichstellen im Blatt erkennbar ist. Sie steht im Kontrapost und greift, den Arm über ihren Kopf gestreckt, nach der verbotenen Frucht. Wie am Pentiment ersichtlich, veränderte Dürer die Blickrichtung der Eva. Ursprünglich wendete sie ihren Kopf zur Seite. Dürer zeichnete die Figur auf die Rückseite des Blattes durch und lavierte den Hintergrund dunkel (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3081v).
Eduard Flechsig interpretierte die Zeichnung als Pendant zum ebenfalls konstruierten Adam (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3080r) und datierte auch diesen 1506 (vgl. Flechsig II, S. 196). Gelegentlich merkten Forschende an, dass es sich bei der langgestreckten Eva um eine Vorbereitung zu Dürers Eva-Tafel handele (z.B. Ausst.-Kat. Nürnberg 1971, S. 249, Kat.-Nr. 486), die sich im Prado in Madrid befindet (Inv.-Nr. P002178), was unter anderem Berthold Hinz bezweifelte (vgl. Ausst.-Kat. Wien 2003, S. 259)
S. 7, Nr. 476
S. 15, Nr. 81
S. 35, Nr. 333
S. 223, recto Nr. 50a
S. 982, 1506/52