1512
CVS
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Einfassungslinien
Der Künstler kopierte Dürers 1512 als Teil der Kupferstichpassion entstandenes Motiv "Christus in der Vorhölle". Obgleich er das Motiv in der Technik des Holzschnitts umsetzte, ist eine Orientierung an der Vorlage deutlich erkennbar.
Als Zugang zur Hölle dient ein über die Breite des Blattes gespannter Torbogen, der von Höllenwesen bewacht wird. Der architektonische Durchgang ist kompositionelle Grenze zwischen den Geretteten, Adam und Eva sowie Moses stehen bereits davor, und den Unglücklichen. Christus beugt sich hinunter, um - unbeeindruckt von der massiven Türe, die aus der Verankerung gerissen bedrohlich neben ihm ins Fegefeuer sinkt - Johannes den Täufer am Handgelenk aus der Hölle zu ziehen.
Gemeinsam mit weiteren Kopien (u.a. nach Sadeler, Wierix, Dürer) diente der Holzschnitt 1648 als Illustration des in Amsterdam bei Pieter Jacobsz Paets publizierten Buches "t' Schat der zielen, Dat Is: Het geheele leven ons Heeren Iesu Christi Naer de vyer Euangelisten" (vgl. S. 356).
S. 348