Der Künstler kopierte Dürers 1504 entstandenen Kupferstich "Die Geburt Christi" von der Gegenseite und übersetzte das Motiv in die Technik der Radierung. Im Vergleich zum Original ist die Darstellung vergrößert.
Auch bei Hopfer ereignet sich das heilige Geschehen inmitten eines baufälligen Gebäudekomplexes. Während Maria sich im offenen Erdgeschoss eines Fachwerkhauses andächtig über das Christuskind beugt und im Hintergrund ein Hirte betend niederkniet, füllt Joseph Brunnenwasser in einen Krug. Durch einen Torbogen in der Ferne sichtbar, verkündet der Erzengel Gabriel die Geburt des Heilands.
Monogramm und Datierung Dürers sind durch Hopfers Zeichen ersetzt. Spätere Abzüge tragen oben links die Nummer "72" des Nürnberger Verlegers David Funck, der die Platte im 17. Jahrhundert besaß, nummerierte und Abzüge verbreitete. Der Bamberger Sammler Joseph Heller erwähnt in seiner ab 1827 erschienenen Dürer-Monographie, dass sich die Druckplatte in seinem Besitz befindet (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 348, Nr. 132). Diese ging gemeinsam mit seinem übrigen Nachlass in den Bestand der Königlichen Bibliothek über (heute Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. Kupferplatte 26).